eine geschichte aus dem
spirituellen tagebuch von david
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Zeichen auf der Stirn.
Heute musste ich wieder mal Prügel wegstecken.....
Prügel sind für mich Prügel geworden, es spielt keine Rolle mehr ob
sie körperlich, verbal oder emotional kommen.....
Es muss da etwas sein, da muss ein für mich
unsichtbares Zeichen auf meiner Stirn sein. Ein Zeichen welches von
potentiellen Tätern, von Opferproduzenten, erkannt und gesehen
würde….
Ein Zeichen welches sagte: Ich bin ein Opfer, ich
kann mich nicht oder nur ungenügend wehren. Mich könnt ihr prügeln,
schlagen, vergewaltigen, verleumden und bestehlen. Mich könnt ihr
mit Unwert schweigen täglich bestrafen. Ich kann Ungerechtigkeit
nicht mehr ertragen, denn ich habe zuviel erlebt davon. Darum kann
ich es auch niemandem mehr erzählen wenn ihr mich verprügelt,
beraubt oder bestiehlt. Und wenn ich es dennoch jemandem erzählen
werde, so werde ich durch die schlimmsten Emotionen hindurchgehen
müssen, und so wird mir niemand wirklich glauben oder helfen.
Ich trage dieses Zeichen auf der Stirn, das
Zeichen welches sagt: Mich könnt ihr verführen mit Alkohol und
Drogen. Mich könnt ihr verführen, er unterschreibt alle Verträge.
Mir könnt ihr resignierende Dinge erzählen, auf mir könnt ihr euren
Ballast abwerfen, ich kann mich nicht abgrenzen.
Ich trage dieses Zeichen auf der Stirn, das
Zeichen welches sagt: Gebt mir ein Tröpflein Liebe und Anerkennung,
und ich werde euch hörig werden. Gebt mir Gemeinschaft, und ich
werde süchtig danach und tun was ihr mir sagt. Denn meine
Verlassenheit ist gross, und Gott hatte mich vergessen.
Doch eines Tages, als Gott wohl auf mich blickte,
berührte er mich…..
Und ich begann zu Denken. Und mit dem Denken
begann ich hinzusehen. Und ich sah das Zeichen auf meiner Stirn. Und
ich erkannte die Dämonen welche auch das Zeichen sahen, und sich
sagten: Seine Einsamkeit ist gross, ihn können wir verführen.
Und abermals berührte mich der Geist Gottes. Und
als ich stark genug war, deswegen nicht dem Dämon des Stolzes zu
verfallen, berührte er mich wieder.
Ich begann zu sehen die Geschichte, das Erbe,
welches ich in mir trug. Ich begann zu sehen wie ich die Rolle des
Opferseins seit tiefster Kindheit, in einem langwierigen
Ausbildungsweg, anerzogen und angelernt bekam.
Ich lebte unter Tätern. Täter replizieren sich,
indem sie Opfer erzeugen, die später so blind sind, das sie nur eine
Lösung kennen: Nämlich selber zu Tätern zu werden. Um sich
mindestens für ein paar Minuten selber Erlösung zu schenken. Und ich
sah die Dämonen die in ihnen wirkten.
Und wieder berührte mich Gott, und er sagte mir:
Die Rache ist mein. Dir ist ein anderer Weg bestimmt. Und ich wurde
frei vom Alkohol und der Sucht. Und mein Zeichen auf der Stirn
begann zu verblassen. Und ich begann zu kämpfen. Das Gebet wurde zu
meinem Begleiter.
So begann ich zu lesen was ich fand, über das
Böse und das Gute. Über Religion, Philosophie, Wissenschaft und
Psychologie. Bücher von Weisen, Schriftgelehrten und achtbaren
Denkern.
Und wieder berührte mich Gott. Und er zeigte mir
die Waffen mit denen ich kämpfen dürfte. Die Namen der Waffen waren:
Liebe, Licht, Geduld, Wahrheit, Gerechtigkeit, Standhaftigkeit,
Toleranz, Mitgefühl und Bewusstsein.
Und er berührte mich so tief, eine Nacht lang
netzten meine Tränen mein Lager. Und ich sah den mir vorbestimmten
Weg, der kein leichter sein würde.
Und ich dankte Gott, dass er mich nicht vergessen
hatte.
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